Praxis für Heilpädagogik, Kunsttherapie & Kunstangebote
B L I C K P U N K T
Praxis für Heilpädagogik Kunsttherapie & Kunstangebote
Heilpädagogische Methodenvielfalt
Heilpädagogik bedient sich einer Vielzahl von Methoden, die je nach Förderbedarf miteinander kombiniert werden können. Heilpädagogische Methoden sind Maßnahmen, die das Kind in seiner ganzen Person ansprechen und sich an dessen Bedürfnissen und Stärken orientieren.
Spieltherapie
In der heilpädagogischen Spieltherapie wird das Spiel genutzt, um unverarbeitete Erfahrungen, Ängste oder Stress zu bewältigen. Das Angebot richtet sich an Kinder mit emotionalen Verhaltens- und Beziehungsstörungen sowie an Kinder, welche sich nicht sprachlich über ihre Problematik äußern können oder möchten. Diese Kinder neigen dazu, sich wenig zuzutrauen und müssen erst Wege und Lösungen finden, um mit ihren Enttäuschungen und Ängsten umzugehen.
Das heilpädagogische Spiel stellt die Grundlage für die Gestaltung der Fördersituation dar. Über das Spiel hat das Kind grundsätzlich die Möglichkeit, zu lernen, sich auszudrücken, sich mit sich selbst und seiner Umwelt auseinanderzusetzen und Erlebtes zu verarbeiten. Das heilpädagogische Spiel fungiert als Medium, über welches der Kontakt zum Kind aufgebaut wird. Dadurch werden Eindrücke über den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes gewonnen.Im Rahmen des Spiels besteht die Möglichkeit, die sensomotorischen, kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklungen des Kindes anzusprechen und zu fördern.
„Das Kind entwickelt sich, weil es spielt,
und es spielt, weil es sich entwickelt!“
Heilpädagogisches Werken
Im Umgang mit verschiedenen Werkmaterialien wie Holz, Papier, Stoff, Wolle, Ton, Kleister etc. und Werkzeugen werden Kinder ganzheitlich in ihrem Tun und ihren Sinnen angesprochen.
Dies fördert die Entwicklung von feinmotorischen Fähigkeiten, Konzentration, Handlungsplanung, Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer. Die Gestaltung der Werke und das Verfolgen eigener Ziele stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und lassen sie Selbstwirksamkeit spüren. Dadurch können kreative Potenziale und Entwicklungskräfte entfaltet werden.
Das Ziel des heilpädagogischen Werkens ist es, Blockaden von Kindern mit Störungen auf der Handlungs- und Beziehungsebene zu lösen.
Entwicklungsförderung
Die heilpädagogische Frühförderung/Entwicklungsförderung basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz und besteht aus einem Spannungsverhältnis von Förderung und Spiel. Die Förderung knüpft mit ihren Spiel- und Situationsgestaltungen an bestehende Fähigkeiten und Möglichkeiten des Kindes an und entwickelt zusammen mit ihm und der Familie neue Handlungs- und Erfahrungsräume. Neben sensorischen, motorischen und kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten können sich außerdem sozial-emotionale Kompetenzen verbessern.
Die heilpädagogische Entwicklungsförderung zielt darauf ab, die Gesamtpersönlichkeit des Kindes durch Spiel und Spielgestaltung zu fördern, um dessen Selbstständigkeit und Autonomie zu stärken.
Die Maßnahme richtet sich an Kinder zwischen der Geburt und dem individuellen Schuleintritt, bei denen eine diagnostizierte Entwicklungsverzögerung, Entwicklungsgefährdung und/oder eine Beeinträchtigung festgestellt wurde.
Indikationen für Frühförderung sind:
-
Beeinträchtigungen der Sinnesfunktionen
-
Eine körperliche und/ oder geistige Behinderung
-
Auffällig verlaufende Entwicklung
-
Verhaltensauffälligkeiten im sozialen Umfeld
-
Auffälligkeiten in den Bereichen:
Grob- und Feinmotorik, Sprache und Kommunikation, Wahrnehmung, Emotionalität, Kognition, Aufmerksamkeit, Konzentration und Handlungsplanung.
Wahrnehmung und Motorik bilden die Grundlage für jede Entwicklung.
Psychomotorik eignet sich für Kinder, die:
-
In ihren Bewegungen ängstlich sind
-
Wenig Selbstbewusstsein zeigen
-
Motorisch unruhig sind
-
Konzentrationsschwierigkeiten haben
-
In ihren Bewegungen ungeschickt sind
-
Schnell stolpern, sich oft anstoßen
-
Lernschwierigkeiten haben
-
Wahrnehmungsstörungen zeigen
-
Probleme in der Regelkompetenz haben.
Psychomotorische Bewegungsförderung
Psychomotorik beschäftigt sich mit Menschen, die Beeinträchtigungen in der Feinmotorik und der Grobmotorik sowie dem Gleichgewicht und der Ausdauer aufweisen. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Ziel ist es ganzheitliche Bewegungsförderung, Wahrnehmungsbeeinträchtigungen und Bewegungsbeeinträchtigungen abzubauen oder zu verringern. Unterdessen werden die emotionale Stabilität und Motivation der Kinder gefördert. Im Bewegungsraum dürfen sie eigene Aktivitäten ausführen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das Zusammenspiel der Sinne wird durch das eigene Tun gefördert und trainiert.
Die heilpädagogische Psychomotorik umfasst zur Entwicklungsförderung als grundlegendes und ganzheitliches Angebot die Beziehung zwischen geistig-seelischen Prozessen und dem körperlich-motorischen Bereich. Diese beiden Bereiche sind eng miteinander verknüpft und zeigen eine wechselseitige Verbindung sowohl zum psychischen Erleben als auch zum kognitiven Lernen.
Ziel dieses spezifischen Angebotes ist die Handlungsfähigkeit des Kindes über die Ich-, Sach- und Sozialkompetenz zu verbessern.
Märchentherapie
Bilder, Geschichten, Rollenspiele und Fantasiereisen werden dem Kind angeboten, um in entspannter Atmosphäre oder in angeleiteter Entspannung Aspekte seiner Persönlichkeit differenziert wahrzunehmen, in Verbindung zu treten mit den persönlichen Ressourcen und neue Lösungswege für innerpsychische Konflikte zu entwickeln.
​
Die natürliche Fähigkeit von Kindern in spielerischer Weise, zu imaginieren und dabei in Fabelwelt einzutauchen und in andere Bewusstseinszustände hineinzugleiten, unterstützt diese Prozesse der Selbstentfaltung und Selbstheilung.
​
Bei Rollenspielen können z. B. Handpuppen zum Einsatz kommen. Sehr beliebt ist bei den Kindern auch eine Sandkiste mit kleinen Figuren. Bei diesen Spielen können aktuelle Erlebnisse dargestellt und verarbeitet werden. Die Kinder erfahren hierbei im Spiel Handlungsalternativen, wobei die Konfliktfähigkeit gefördert und die Kommunikationsbereitschaft gestärkt wird. Somit werden gemeinsame Problemlösungsstrategien erarbeitet.
Wahrnehmungsförderung
Die Förderung taktiler, kinästhetischer, vestibulärer, visueller und auditiver Fähigkeiten stellt einen essenziellen Bestandteil einer heilpädagogischen Entwicklungsförderung dar. Aufgrund der bestehenden Beeinträchtigung der Informationsaufnahme und -verarbeitung zeigen Kinder und Jugendliche mit Wahrnehmungsstörungen häufig Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung von Reizen und Signalen aus der Umwelt.
Der Schweregrad der Wahrnehmungsstörung determiniert das Auftreten unterschiedlich ausgeprägter Symptome. Diese umfassen beispielsweise körperliche Ungeschicklichkeit oder Lernschwierigkeiten. Die betreffenden Kinder zeigen mitunter Schwierigkeiten im Umgang mit Schreibutensilien und weisen bei feinmotorischen Tätigkeiten nur wenig Ausdauer und Konzentration auf. Durch gezielte Anregungen erhalten Kinder mit Wahrnehmungsstörungen durch heilpädagogische Förderung die Möglichkeit, die Empfindungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten ihrer Sinnesreize zu stärken.
Einzelintegration
Die Maßnahme zielt darauf ab, die Teilhabe und Integration von Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten zu sichern. Sie richtet sich an Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und findet in der Kindertagesstätte des Kindes statt.
Das beeinträchtigte Kind wird in der Kindertagesstätte entsprechend seinen Bedürfnissen unterstützt und in seinen Ressourcen gefördert. Das Bestreben ist es, gemeinsam mit dem Kita-Fachpersonal Lösungen zu erarbeiten, um individuelle Schwierigkeiten zu überwinden oder zu mildern.
Im Rahmen von Einzelintegrationsmaßnahmen werden folgende Elemente umgesetzt: Beratung und Begleitung der Eltern, gruppenpädagogische Ansätze, individuelle Förderpläne, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Therapeut*innen, Fachkliniken und Kinderärzt*innen, Kooperation und Reflexion zwischen heilpädagogischer Fachkraft und Erzieher*in.
Die heilpädagogische Förderung erfolgt in Kleingruppen und als Einzelförderung. Sie ist ganzheitlich ausgerichtet und orientiert sich am Entwicklungsstand des Kindes.
Unterstützte Kommunikation
Die Fähigkeit zur Kommunikation ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis.
Für Menschen, die in ihrer Kommunikation beeinträchtigt sind, können spezielle Hilfsmittel wie ein Talker eine wertvolle Unterstützung bieten. Ein Talker kann beispielsweise mit einer Kombination aus Laut- und Schriftsprache ausgestattet sein, die als Ersatz oder Ergänzung zur natürlichen Sprache eingesetzt werden kann.
​
Wir sind erfreut, eine neue Kooperation mit SARAMED (Medizin- und Rehatechnik) aus Karlsruhe bekanntgeben zu können.
Die Zusammenarbeit mit der Firma SARAMED (www.saramed-reha.de) zielt darauf ab, Menschen, die von einer Beeinträchtigung betroffen sind, mit geeigneten Hilfsmitteln zu versorgen. Wir sind zuversichtlich, dass wir durch unsere Zusammenarbeit dazu beitragen können, Menschen mit Beeinträchtigungen ein weitgehend unabhängiges und selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dadurch könnte sich letztlich auch ihre Lebensqualität verbessern.
​